C | Inklusive PRAKTIKEN entwickeln
Die folgenden Indikatoren und Fragen ermöglichen eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Aspekte Ihrer Schule und helfen bei der Planung und Umsetzung von Veränderungsprozessen im Bereich „Inklusive Praktiken entwickeln“.
👉 Hier geht es zu den Fragen in den Bereichen Kulturen und Strukturen.
C. 1 | Lernarrangements organisieren
Indikator C. 1.1 | Der Unterricht wird auf die Vielfalt der Schüler*innen hin geplant
- Wird der Unterricht geplant, um das Lernen der Schüler*innen zu unterstützen statt den Lehrplan zu bedienen?
- Entsprechen die Unterrichtsmaterialien den Hintergründen, Erfahrungen und Interessen der Schüler*innen?
- Geht der Unterricht von einer gemeinsamen Erfahrung aus, die in unterschiedlicher Weise entfaltet werden kann?
- Entspricht der Unterricht dem Spektrum von Interessen er Schüler*innen?
- Steigert der Unterricht das Lernen aller Schüler*innen?
- Legt der Unterricht eine Vorstellung des Lernens als kontinuierlichen Prozess nahe statt als Erledigung bestimmter Aufgaben?
- Kann zwischen verschiedenen Fächern gewählt werden, z.B. Deutsch- oder Fremdsprachenkursen?
- Sind Übersetzer*innen für gehörlose Schüler*innen und Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache vorhanden?
- Nimmt die Unterrichtsplanung Rücksicht auf bestimmte Schüler*innen und bemüht sie sich um den Abbau von Hindernissen für deren Lernen und Teilhabe?
- Prüfen die Lehrkräfte Möglichkeiten, den Bedarf an individueller Unterstützung bei Schüler*innen zu reduzieren?
- Schließt der Unterricht ebenso Partner- und Gruppenarbeit wie Einzelarbeit und Arbeit mit der ganzen Klasse ein?
- Gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten, z.B. mündliche Vorträge und Diskussionen, Zuhören, Schreiben, Zeichnen, Problemlösen, Nutzung der Bibliothek, audio-visuelle Materialien, praktische Aufgaben und Arbeit mit digitalen Medien?
- Können Schüler*innen z.B. am naturwissenschaftlichen und am Sportunterricht in der Kleidung teilnehmen, die ihren religiösen Vorstellungen angemessen sind?
- Berücksichtigt die Unterrichtsplanung, dass bestimmte Schüler*innen wegen ihrer religiösen Vorstellungen z.B. in Kunst und Musik Schwierigkeiten haben, sich an bestimmten Inhalten zu beteiligen?
- Wird der Unterricht ggf. so angepasst, dass Schüler*innen mit körperlichen oder Sinnesbeeinträchtigungen auch im Sportunterricht, Arbeitslehre, Hauswirtschaft sowie in Physik (bei Optik und Akustik) Wissen und Fertigkeiten erwerben können?
- Bedenken die Mitarbeiter*innen, dass einige Schüler*innen mit Beeinträchtigungen zusätzliche Zeit für praktische Arbeit mit speziellen Hilfsmitteln brauchen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.2 | Der Unterricht stärkt die Teilhabe aller Schüler*innen.
- Fühlen sich alle Klassen- und Fachlehrkräfte für das Lernen aller Schüler*innen in ihrem Unterricht verantwortlich?
- Wird angestrebt, Unterricht und Unterstützung aus der Perspektive der Schüler*innen zu betrachten?
- Baut der Unterricht auf Unterschieden in Wissen und Erfahrungen der Schüler*innen auf?
- Wird emotionalen Aspekten des Lernens im Unterricht die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet wie kognitiven?
- Befördert der Unterricht die Lust am Lernen?
- Wird die gesprochene und geschriebene Sprache für alle zugänglich gemacht?
- Werden im Unterricht wesentliche Fachbegriffe erklärt und angewandt?
- Können Schüler*innen ihre Arbeitsergebnisse auf unterschiedliche Weise vorstellen, indem sie Zeichnungen, Fotografien und Kassetten ebenso wie geschriebene Texte anfertigen?
- Baut der Unterricht auf die Spracherfahrung der Schüler*innen außerhalb der Schule auf?
- Fördert der Unterricht den Dialog zwischen Mitarbeiter*innen und Schüler*innen ebenso wie unter den Schüler*innen?
- Fördert der Unterricht das Nachdenken über das eigene Lernen und den Austausch dazu?
- Erhalten Schüler*innen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, Möglichkeiten, in ihrer Erstsprache zu sprechen und zu schreiben?
- Werden Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache ermutigt, Übersetzerfertigkeiten von der Muttersprache ins Deutsche zu entwickeln?
- Wird die Anwesenheit zusätzlicher Erwachsener dazu genutzt, Inhalte und Unterrichtsformen so zu verändern, dass das Lernen und die Teilhabe für alle Schüler*innen verbessert werden?
- Berücksichtigen die Mitarbeiter*innen den körperlichen Mehraufwand bei einigen Schüler*innen mit Beeinträchtigung oder einer chronischen Krankheit für die Bewältigung von Aufgaben sowie ihre ggf. daraus resultierende Erschöpfung?
- Berücksichtigen die Mitarbeiter*innen den mentalen und physischen Aufwand für einige Schüler*innen, z.B. beim Gebärden, Ablesen von den Lippen oder bei der Benutzung optischer Hilfsmittel?
- Lassen sich die Mitarbeiter*innen auf spezifische Kommunikationserfordernisse von Schüler*innen ein wie die Kommunikation über Talker, Bliss-Symbole, Mikroportanlage oder Ähnliches?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.3 | Der Unterricht entwickelt ein positives Verständnis von Unterschieden.
- Werden die Schüler*innen ermuntert, Sichtweisen zu erkunden, die sich von ihren eigenen unterscheiden?
- Wird den Schüler*innen dabei geholfen, sich in Dialoge zu begeben mit anderen, die verschiedenste Hintergründe und Blickwinkel haben?
- Werden die Stärken jeder Person innerhalb der Lerngruppe bekannt gemacht und wirksam?
- Haben die Schüler*innen die Möglichkeit, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich von ihnen im Hinblick auf sozialen Hintergrund, ethnische Herkunft, Beeinträchtigung, Geschlecht oder im Alter unterscheidet?
- Machen die Mitarbeiter*innen in Klassengesprächen deutlich, dass sie andere Meinungen respektieren und schätzen?
- Werden alle Sprachen und Kommunikationssysteme als gleichwertig behandelt?
- Wird durch Lernaktivitäten ein positives Verständnis von Unterschieden in sozialem Hintergrund, Kultur, Ethnizität, Alter, Geschlechterrolle, Beeinträchtigung, sexueller Orientierung und Religion entwickelt?
- Wird die Vielfalt kultureller Einflüsse auf die Sprache und auf Unterrichtsinhalte den Schüler*innen aufgezeigt?
- Haben alle Schüler*innen die Möglichkeit, mit Kindern und Jugendlichen in reicheren und ärmeren Teilen der Welt zu kommunizieren?
- Erwerben die Schüler*innen ein geschichtliches Verständnis der Unterdrückung bestimmter Gruppen?
- Lernen die Schüler*innen, Stereotypen in Unterrichtsmaterialien und Klassengesprächen zu hinterfragen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.4 | Die Schüler*innen sind Subjekte ihres eigenen Lernens.
- Besteht Vertrauen in die Lernfähigkeit und den Lernwillen aller Schüler*innen?
- Werden die Schüler*innen ermutigt, die Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen?
- Erklären die Lehrkräfte den Zweck einer Stunde oder einer Unterrichtseinheit?
- Helfen die Einrichtung des Klassenraumes, Ausstellungen und andere Ressourcen beim eigenständigen Lernen?
- Hilft die Unterstützung für Schüler*innen dabei, auf bestehendes Wissen und vorhandene Fähigkeiten aufbauend in ihrem Lernen voranzukommen?
- Werden die anstehenden Themen und Inhalte so mit den Schüler*innen besprochen, dass sie schneller oder tiefergehend arbeiten können, wenn sie möchten?
- Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie forschen und ein Thema bearbeiten können?
- Können die Schüler*innen die Bibliothek und die Ressourcen der modernen Medien selbstständig benutzen?
- Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie Stichpunkte in Vorträgen und in der Arbeit mit Büchern machen un wie sie ihre Arbeit organisieren können?
- Wird rein mechanisches Abschreiben vermieden?
- Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie ihre Arbeit in gesprochener, geschriebener und anderer Weise präsentieren können – individuell und in einer Gruppe?
- Werden die Schüler*innen ermutigt, schriftlich und mündlich zusammenzufassen und damit zu reflektieren, was sie gelernt haben?
- Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie sich auf Arbeiten und Prüfungen vorbereiten können?
- Wird mit den Schüler*innen darüber beraten, welche Unterstützung sie brauchen?
- Werden die Schüler*innen hinsichtlich der Qualität des Unterrichts befragt?
- Werden die Schüler*innen darin einbezogen, Wege zur Überwindung eigener Lernschwierigkeiten oder der von anderen zu finden?
- Werden die Schüler*innen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien füreinander einbezogen?
- Wird den Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, zwischen Aktivitäten auszuwählen?
- Werden die Kenntnisse und Fertigkeiten, die von den Schüler*innen selbstständig erarbeitet wurden, geschätzt und im Unterricht genutzt?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.5 | Die Schüler*innen lernen miteinander.
- Sehen die Schüler*innen das Anbieten und Erhalten von Hilfe als normalen Teil der Aktivitäten im Klassenraum?
- Gibt es feste Regeln für die Schüler*innen, nacheinander zu sprechen, einander zuzuhören und nach einer Erklärung zu fragen – untereinander und gegenüber den Lehrkräften?
- Tauschen sich die Schüler*innen gern über ihr Wissen und ihre Fertigkeiten aus?
- Lehnen die Schüler*innen Hilfe in angemessener Weise ab, wenn sie sie nicht brauchen?
- Ermöglichen Gruppenaufgaben den Schüler*innen, Aufgaben aufzuteilen und dann zusammenzutragen, was sie gelernt haben?
- Lernen die Schüler*innen, aus verschiedenen Beiträgen der Gruppe einen gemeinsamen Bericht zusammenzustellen?
- Helfen die Schüler*innen dabei, Streit in der Klasse zu schlichten statt ihn anzuheizen?
- Sehen die Schüler*innen, dass jede*r einen Anteil an positiven Rückmeldungen bekommen sollte?
- Fühlen sich die Schüler*innen verantwortlich dafür, anderen im Unterricht bei der Überwindung von Schwierigkeiten zu helfen?
- Sind alle Schüler*innen an der gegenseitigen Einschätzung und Bewertung ihrer Lernfortschritte beteiligt?
- Helfen die Schüler*innen einander, nächste Ziele in der Schule zu setzen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.6 | Bewertung erfolgt für alle Schüler*innen in leistungsförderlicher Form.
- Sind alle Mitarbeiter*innen an der Bewertung der Lernfortschritte beteiligt?
- Übernehmen die Lehrkräfte die Verantwortung für den Fortschritt aller Schüler*innen in ihrem Unterricht?
- Sind die Schüler*innen an der Bewertung und Beschreibung ihres Lernens beteiligt?
- Sind die Eltern in den Prozess der Bewertung einbezogen?
- Verdeutlichen die Zeugnisse alle Fertigkeiten und Kenntnisse der Schüler*innen, wie z.B. zusätzliche Sprachen, andere Kommunikationssysteme, Hobbys, Interessen und Arbeitserfahrungen?
- Zeugen die Bewertungen der Arbeitsleistungen von Respekt?
- Basieren die Bewertungen auf genauer Beobachtung?
- Zeigen die Bewertungen auf, was wichtig zu lernen ist?
- Werden die Bewertungen so genutzt, dass sie das Lernen der Schüler*innen anregen?
- Führen Bewertungen zur Modifikation von Planung und Durchführung des Unterrichts?
- Gibt es vielfältige Möglichkeiten Lernfortschritte zu zeigen und bewerten, die den unterschiedlichen Persönlichkeiten, Interessen und Fertigkeiten Rechnung tragen?
- Können kooperativ entstandene Gruppenarbeiten als Ganzes bewertet werden?
- Verstehen die Schüler*innen, warum sie wie bewertet werden?
- Wird den Schüler*innen ehrlich erklärt, welche Folgen die Beurteilung z.B. in Bezug auf ihre Abschlüsse haben kann?
- Zeigt die Rückmeldung den Schüler*innen auf, was sie gelernt haben und was sie als nächstes tun könnten?
- Wird auf eine mögliche Leistungsspezifik verschiedener Gruppen (Geschlecht, ethnische Minderheiten, Alter, Schüler*innen mit Beeinträchtigung) geachtet, so dass spezielle Schwierigkeiten entdeckt und aufgearbeitet werden können?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.7 | Die Disziplin in der Klasse basiert auf gegenseitigem Respekt.
- Bestärkt die Herangehensweise an Disziplin die Selbstdisziplin der Schüler*innen?
- Unterstützen sich die Mitarbeiter*innen gegenseitig darin, ohne Aggressivität selbstbewusst aufzutreten?
- Tauschen sich die Mitarbeiter*innen über ihre Sorgen, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten aus, um Krisen und Störungen zu überwinden?
- Sind die Abläufe und Regeln im Unterricht stimmig und eindeutig?
- Werden Schwierigkeiten im Unterricht gemeinsam mit den Schüler*innen gelöst?
- Werden Klassenregeln gemeinsam mit den Schüler*innen aufgestellt?
- Wird mit den Schüler*innen beraten, wie die Klassenatmosphäre verbessert werden kann?
- Wird mit den Schüler*innen beraten, wie die Arbeitsatmosphäre verbessert werden kann?
- Haben die Schüler*innen das Gefühl, dass unabhängig von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit fair mit ihnen umgegangen wird?
- Wenn mehrere Erwachsene im Raum sind, tragen sie dann die Verantwortung für den Ablauf des Unterrichts gemeinsam?
- Gibt es klare Vorgehensweisen als Reaktion auf extrem störendes Verhalten, die von Schüler*innen und Lehrkräften akzeptiert und getragen werden?
- Wird es von Mitarbeiter*innen und Schüler*innen als Ungerechtigkeit erkannt, wenn manche Schüler*innen mehr Aufmerksamkeit erhalten als andere?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.8 | Die Lehrer*innen planen, unterrichten und reflektieren im Team.
- Beteiligen sich die Kolleg*innen gegenseitig an der Planung von Unterricht und Hausaufgaben?
- Gibt es im Stundenplan verankerte Planungs- und Koordinationszeiten für die Teams?
- Wird der Unterricht so geplant, dass die Anwesenheit aller Erwachsenen in der Klasse voll genutzt wird?
- Engagieren sich die Kolle*innen für partnerschaftliches Unterrichten?
- Wird Teamteaching immer auch als Möglichkeit genutzt, gemeinsam das Lernen der Schüler*innen zu reflektieren?
- Schätzen die Kolleg*innen gegenseitige Kritik, z.B. an der Verständlichkeit der Sprache bei Erklärungen und an Formen der Unterrichtsbeteiligung der Schüler*innen?
- Verändern Lehrkräfte ihren Unterricht aufgrund der Rückmeldungen von Kolleg*innen?
- Teilen sich Klassen- und Unterstützungslehrkräfte jeweils die Arbeit mit einzelnen Schüler*innen, Gruppen und der ganzen Klasse?
- Sind die Teamkolleg*innen Vorbilder für die Zusammenarbeit der Schüler*innen?
- Beteiligen sich die Kolleg*innen an einer gemeinsamen Problemlösung mit anderen, wenn der geringe Fortschritt einzelner Schüler*innen oder einer Gruppe Anlass zur Sorge gibt?
- Tragen die im Team unterrichtenden Kolleg*innen die Verantwortung gemeinsam, dafür zu sorgen, dass alle Schüler*innen am Unterricht teilhaben können?
- Werden gemeinsame Unterrichtsplanungen schriftlich fixiert und sind sie in der Klasse, auch für Vertretungen, greifbar?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.9 | Die Erzieher*innen unterstützen das Lernen und die Teilhabe aller Schüler*innen.
- Sind die Erzieher*innen an der Planung und Reflexion von Unterricht beteiligt?
- Sind die Erzieher*innen inhaltlichen Bereichen statt einzelnen Schüler*innen zugeordnet?
- Kümmern sich die Erzieher*innen um eine Verbesserung der Teilhabe aller Schüler*innen?
- Haben die Erzieher*innen das Ziel, dass die Schüler*innen von ihrer persönlichen Hilfe unabhängig werden?
- Tragen die Erzieher*innen dazu bei, dass die Schüler*innen sich gegenseitig bei Lernschwierigkeiten unterstützen?
- Vermeiden die Erzieher*innen, sich in die Beziehungen der Gleichaltrigen einzumischen?
- Erhalten Erzieher*innen eine Arbeitsplatzbeschreibung, in der ihre Arbeitsaufgaben beschrieben werden?
- Sind die Arbeitsaufgaben der Erzieher*innen laut Arbeitsplatzbeschreibung allen Lehrkräften vertraut?
- Ist der Klassenraum so gestaltet, dass die Erzieher*innen neben der Arbeit mit der Klasse auch mit Gruppen und Einzelnen darin arbeiten können?
- Werden den Erzieher*innen zusätzliche Aufgaben wie Teilnahme an Treffen, Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien und Fortbildung auf ihre Arbeitszeit angerechnet?
- Werden die Sichtweisen der Erzieher*innen über ihre Arbeitsplatzbeschreibung eingeholt?
- Wird wahrgenommen, dass manche Schüler*innen mit Beeinträchtigung eine persönliche Assistenz statt einer Erzieher*in brauchen?
- Wird mit den Schüler*innen mit Beeinträchtigung über eine notwendige Unterstützung und über die Anforderungen an die entsprechende Person beraten?
- Ist es allen deutlich, dass persönliche Assistent*innen und Erzieher*innen manchmal als Anwälte für einige Schüler*innen agieren müssen?
- Werden Anstrengungen unternommen, auch Männer als Assistenten zu gewinnen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.10 | Die Hausaufgaben tragen zum Lernen aller Schüler*innen bei.
- Haben die Hausaufgaben immer ein deutliches Lernziel?
- Stehen die Hausaufgaben in Beziehung zu den Fertigkeiten und Kenntnissen aller Schüler*innen?
- Gibt es die Möglichkeit, die Hausaufgaben auf verschiedene Weise zu erfüllen?
- Erweitern die Hausaufgaben die Kenntnisse und Fertigkeiten aller Schüler*innen?
- Sprechen sich die Lehrer*innen miteinander ab, um sinnvolle Hausaufgaben zu stellen?
- Wird den Schüler*innen ausreichend Möglichkeit gegeben, um vor dem Ende der Unterrichtsstunde die Anforderungen der Hausaufgaben zu klären und ggf. zu notieren oder notieren zu lassen?
- Werden die Hausaufgaben verändert, wenn sich im Gespräch herausstellt, dass sie für einige Schüler*innen nicht sinnvoll, angemessen oder bewältigbar sind?
- Gibt es Möglichkeiten, Hausaufgaben in der Schule zu erledigen – während der Mittagspause oder nach dem Unterricht?
- Sind die Hausaufgaben in die Planung von Unterrichtseinheiten einbezogen?
- Bestärken Hausaufgaben die Schüler*innen darin, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen, indem sie z.B. über Inhalte und Menge selbst entscheiden?
- Wird sichergestellt, dass die Hausaufgaben ohne Hilfe der Eltern gemacht werden können?
- Gibt es Möglichkeiten für Schüler*innen, bei den Hausaufgaben zusammenzuarbeiten?
- Haben die Schüler*innen eine Auswahl bei den Hausaufgaben, so dass sie eine sinnvolle Verbindung zur Entwicklung ihrer Kenntnisse und ihren eigenen Interessen herstellen können?
- Können die Schüler*innen die Hausaufgaben nutzen, um ein spezielles Interessengebiet über eine längere Zeit zu bearbeiten?
- Werden die Erfahrungen mit den Hausaufgaben immer besprochen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 1.11 | Alle Schüler*innen beteiligen sich an Aktivitäten außerhalb der Klasse.
- Können alle Schüler*innen an Aktivitäten teilnehmen, die ihnen zusagen?
- Ist eine Transportmöglichkeit vorgesehen, um Schüler*innen, die von weit her kommen oder in der Mobilität eingeschränkt sind, die Teilnahme an Nachmittagsaktivitäten zu ermöglichen?
- Werden alle Schüler*innen angeregt, an Arbeitsgruppen mit Musik, Theater und Sport teilzunehmen?
- Können die Schüler*innen an Gruppen teilnehmen, wenn ein Geschlecht in einer Aktivität stark überwiegt, z.B. Computer, Schach oder Chor?
- Gibt es die Möglichkeit für Gruppenbildung, wenn gemischte Gruppen aus religiösen, kulturellen oder anderen Gründe nicht gewünscht werden?
- Werden Kinder und Jugendliche davon abgehalten, den ganzen Platz auf dem Schulhof für sich zu beanspruchen, z.B. für Fußball?
- Wird den Schüler*innen eine Auswahl von Spielen für den Schulhof vermittelt, die Kinder mit unterschiedlichen Möglichkeiten einbeziehen?
- Spiegeln die Klassensprecher*innen die Vielfalt der Schüler*innen der Schule wider?
- Spiegeln die Schulsprecher*innen die Vielfalt der Schüler*innen in der Schule wider?
- Werden Schulfahrten – auch ins Ausland – für alle Schüler*innen zugänglich gemacht, unabhängig von Begabung oder Beeinträchtigung?
- Wird allen Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, an Aktivitäten außerhalb der Schule teilzunehmen?
- Wird allen Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, an Aktivitäten teilzunehmen, die den lokalen Gemeinschaften nützen und sie unterstützen?
- Regen Spiele und der Sportunterricht alle Schüler*innen zu Sport und Fitness an?
- Enthalten Sportfeste auch solche Aktivitäten, an denen jede*r teilnehmen kann, unabhängig von Leistung oder Beeinträchtigung?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
C. 2 | Ressourcen mobilisieren
Indikator C. 2.1 | Die Unterschiedlichkeit der Schüler*innen wird als Chance für das Lehren und das Lernen genutzt.
- Werden die Schüler*innen darin bestärkt, ihre Kenntnisse und Erfahrungen, z.B. bezogen auf verschiedene Länder, Regionen und Stadtbereiche oder über die Geschichte ihrer Familie, zusammenzutragen?
- Wird das Vermögen der Schüler*innen wahrgenommen und sensibel genutzt, emotionale Unterstützung zu geben?
- Helfen Schüler*innen mit mehr Kenntnissen oder Fertigkeiten in einem Gebiet manchmal denen, die weniger davon haben?
- Gibt es Gelegenheiten zu gegenseitiger Unterstützung von Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgänge, ggf. auch als Unterstützung älterer durch jüngere?
- Erhalten alle – also auch leistungsschwächere – Schüler*innen die Chance, anderen zu helfen?
- Wird allen Schüler*innen – unabhängig von Begabung, Beeinträchtigung oder Alter – zugetraut, wichtige Dinge zum Unterricht beizutragen?
- Wird die Vielfalt der Sprachen, die die Schüler*innen sprechen, als wesentlicher Teil des Unterrichtsinhalts und als eine reichhaltige Anregung für den Sprachunterricht genutzt?
- Geben Schüler*innen, die z. B. ein bestimmtes Problem überwunden haben, ihre Erfahrungen an andere weiter?
- Werden Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe einiger Schüler*innen, z.B. Zugang zu einem Teil des Gebäudes oder einem Unterrichtsinhalt zu erhalten, als Aufgabe zur Problemlösung oder als Projekt für viele Beteiligte gesehen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 2.2 | Die Fachkenntnis der Mitarbeiter*innen wird voll ausgeschöpft.
- Sind alle Fertigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter*innen bekannt und nicht nur die aus der Stellenbeschreibung?
- Wird an die Mitarbeiter*innen appelliert, auf alle ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zurückzugreifen und sie einzubringen, um Lernprozesse zu unterstützen?
- Sind die Mitarbeiter*innen zur Fortbildung aufgefordert?
- Werden die unterschiedlichen Sprachen, die von Mitarbeiter*innen gesprochen werden, als Ressource für die Schule genutzt?
- Bieten Mitarbeiter*innen mit spezifischen Fertigkeiten und Kenntnissen anderen Hilfe an?
- Werden Unterschiede der Kulturen und der sozialen Hintergründe der Mitarbeiter*innen für die Unterrichtsentwicklung herangezogen?
- Gibt es formelle und informelle Gelegenheiten für die Mitarbeiter*innen, Probleme mit Schüler*innen im Austausch mit Kolleg*innen zu lösen?
- Regen sich die Mitarbeiter*innen zu unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Problemlagen ihrer Schüler*innen an?
- Lernen die Mitarbeiter*innen der Schule von der Unterrichtsgestaltung und Erfahrung in anderen Schulen?
- Werden ggf. Mitarbeiter*innen örtlicher Förderschulen in den fachlichen Austausch mit den Kolleg*innen der allgemeinen Schulen einbezogen?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 2.3 | Das Kollegium entwickelt Ressourcen, um das Lernen und die Teilhabe zu unterstützen.
- Entwickeln die Kolleg*innen langfristig und von vielen nutzbare Hilfsmittel für die Unterstützung des Lernens?
- Kennen alle Kolleg*innen die für ihren Unterricht zur Verfügung stehenden Hilfsmittel?
- Unterstützen Struktur und Ausstattung der Schulbibliothek selbstständiges Lernen?
- Ist die Schulbibliothek so organisiert, dass sie das Lernen aller unterstützt?
- Gibt es eine Auswahl qualitativ guter Prosa- und Sachliteratur für alle Leser*innen in den Erstsprachen der Schüler*innen?
- Gibt es angemessen angepasste Unterrichtsmaterialien, z.B. in Großdruck, Brailleschrift oder als Hörkassette, für Schüler*innen mit Beeinträchtigung?
- Gibt es eine gut organisierte Videothek?
- Werden digitale Medien im Unterricht aller Fächer eingesetzt?
- Gibt es systematische Möglichkeiten, Bildungsprogramme aus dem Fernsehen im Unterricht effektiv zu nutzen?
- Werden das Internet und E-Mails effizient von den Mitarbeiter*innen genutzt, so dass sie im Unterricht und beim Lernen helfen?
- Wird allen Schüler*innen die Gelegenheit geboten, mit anderen über größere Entfernungen zu kommunizieren, auf Papier, per Telefon oder per E-Mail?
- Wird das Internet effizient von den Schüler*innen genutzt, so dass es bei der Arbeit in der Schule und den Hausaufgaben hilft?
- Werden Aufnahmegeräte in allen Fächern genutzt, um die mündliche Arbeit zu unterstützen?
- Werden neue technische Möglichkeiten ausgenutzt, z.B. Spracherkennungsprogramme als Unterstützung für Schüler*innen, die sehr große Schwierigkeiten mit dem Schreiben haben?
- Werden Arbeitsblätter nur genutzt, wenn keine Originalmaterialien vorhanden sind und keine eigenen Texte, Berichte, Fotos, Bücher etc. hergestellt werden können?
- Werden Arbeitsblätter nur genutzt, wenn sie von den Schüler*innen vollständig verstanden wurden und ihr Lernen erweitern?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 2.4 | Die Ressourcen im Umfeld der Schule sind bekannt und werden genutzt.
- Gibt es eine regelmäßig aktualisierte Zusammenstellung der Ressourcen der Umgebung, die den Unterricht und das Lernen unterstützen können? Diese können einschließen:
– Museen, Kunstgalerien
– Theater, Kinos
– Kulturhäuser, Stadtteilzentren
– lokale religiöse Zentren
– Vertreter*innen von Gemeindegruppen und -vereinen
– Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte
– lokales Gewerbe
– Krankenhäuser
– Seniorenheime
– Polizei
– Feuerwehr
– Freiwilligenagenturen
– Sportzentren und -einrichtungen
– Parkanlagen, Spielplätze
– Wasser-, Fluss- und Kanalämter
– Politiker*innen
– Oberhäupter von ethnischen Minderheiten
– Gewerkschaften
– Bürgerberatungsstellen
– Bibliotheken
– Bauernhöfe, zoologische und botanische Gärten
– Landschaftsbehörden
– Denkmalämter
– Bahnhöfe, Flughäfen, Transportämter
– Studienzentren
– Schulen, Weiterbildungsinstitute, Hochschulen, Universitäten - Tragen Mitglieder lokaler Gruppierungen etwas zu Unterrichtsinhalten der Schule bei?
- Werden Eltern und andere Menschen aus dem Umfeld in ihrer Vielfältigkeit als Unterstützung in den Unterricht eingeladen?
- Sind Erwachsene mit Behinderungen in die Unterstützung von Schüler*innen eingebunden?
- Agieren Menschen aus dem Umfeld als Pat*innen oder Mentor*innen, um Schüler*innen mit Schwierigkeiten zu unterstützen?
- Werden spezielle Kompetenzen von Eltern wie z. B. ihre Berufe, Ämter oder Hobbys als Ressourcen in den Unterricht einbezogen, um allen Schüler*innen Lernanreize zu bieten?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Indikator C. 2.5 | Die Schulressourcen werden gerecht verteilt, um Inklusion zu verwirklichen.
- Gibt es eine offene und gerechte, im Konsens entwickelte Verteilung der Mittel in der Schule?
- Ist deutlich, wie die Ressourcen zur Unterstützung von Schüler*innen verschiedener Altersgruppen und Leistungen verteilt werden?
- Werden die Ressourcen so eingesetzt, dass sie selbstständiges Lernen verstärken?
- Kennen die Mitarbeiter*innen die Ressourcen der Schule für die Unterstützung von Schüler*innen mit ’sonderpädagogischem Förderbedarf‘?
- Werden die Ressourcen für Schüler*innen mit ‚sonderpädagogischem Förderbedarf’ genutzt, um die Kompetenzen der Schule zu steigern, auf Vielfalt einzugehen?
- Werden durch die Unterstützungsressourcen Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe sowie Etikettierung von Schüler*innen vermieden?
- Reflektieren die Mitarbeiter*innen die Nutzung der zugewiesenen Ressourcen regelmäßig, so dass sie flexibel eingesetzt werden können, um auf veränderte Bedürfnisse der Schüler*innen zu reagieren?
Weitere Fragen: …………………………………………………..
Quelle: Index für Inklusion: Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln entwickelt von Tony Booth & Mel Ainscow übersetzt, für deutschsprachige Verhältnisse bearbeitet und herausgegeben von Ines Boban & Andreas Hinz. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2003, S. 81-91.