C | Inklusive PRAKTIKEN entwickeln

Die folgenden Indikatoren und Fragen ermöglichen eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Aspekte Ihrer Schule und helfen bei der Planung und Umsetzung von Veränderungsprozessen im Bereich „Inklusive Praktiken entwickeln“.

👉 Hier geht es zu den Fragen in den Bereichen Kulturen und Strukturen.

C. 1 | Lernarrangements organisieren

Indikator C. 1.1 | Der Unterricht wird auf die Vielfalt der Schüler*innen hin geplant

  1. Wird der Unterricht geplant, um das Lernen der Schüler*innen zu unterstützen statt den Lehrplan zu bedienen?
  2. Entsprechen die Unterrichtsmaterialien den Hintergründen, Erfahrungen und Interessen der Schüler*innen?
  3. Geht der Unterricht von einer gemeinsamen Erfahrung aus, die in unterschiedlicher Weise entfaltet werden kann?
  4. Entspricht der Unterricht dem Spektrum von Interessen er Schüler*innen?
  5. Steigert der Unterricht das Lernen aller Schüler*innen?
  6. Legt der Unterricht eine Vorstellung des Lernens als kontinuierlichen Prozess nahe statt als Erledigung bestimmter Aufgaben?
  7. Kann zwischen verschiedenen Fächern gewählt werden, z.B. Deutsch- oder Fremdsprachenkursen?
  8. Sind Übersetzer*innen für gehörlose Schüler*innen und Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache vorhanden?
  9. Nimmt die Unterrichtsplanung Rücksicht auf bestimmte Schüler*innen und bemüht sie sich um den Abbau von Hindernissen für deren Lernen und Teilhabe?
  10. Prüfen die Lehrkräfte Möglichkeiten, den Bedarf an individueller Unterstützung bei Schüler*innen zu reduzieren?
  11. Schließt der Unterricht ebenso Partner- und Gruppenarbeit wie Einzelarbeit und Arbeit mit der ganzen Klasse ein?
  12. Gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten, z.B. mündliche Vorträge und Diskussionen, Zuhören, Schreiben, Zeichnen, Problemlösen, Nutzung der Bibliothek, audio-visuelle Materialien, praktische Aufgaben und Arbeit mit digitalen Medien?
  13. Können Schüler*innen z.B. am naturwissenschaftlichen und am Sportunterricht in der Kleidung teilnehmen, die ihren religiösen Vorstellungen angemessen sind?
  14. Berücksichtigt die Unterrichtsplanung, dass bestimmte Schüler*innen wegen ihrer religiösen Vorstellungen z.B. in Kunst und Musik Schwierigkeiten haben, sich an bestimmten Inhalten zu beteiligen?
  15. Wird der Unterricht ggf. so angepasst, dass Schüler*innen mit körperlichen oder Sinnesbeeinträchtigungen auch im Sportunterricht, Arbeitslehre, Hauswirtschaft sowie in Physik (bei Optik und Akustik) Wissen und Fertigkeiten erwerben können?
  16. Bedenken die Mitarbeiter*innen, dass einige Schüler*innen mit Beeinträchtigungen zusätzliche Zeit für praktische Arbeit mit speziellen Hilfsmitteln brauchen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.2 | Der Unterricht stärkt die Teilhabe aller Schüler*innen.

  1. Fühlen sich alle Klassen- und Fachlehrkräfte für das Lernen aller Schüler*innen in ihrem Unterricht verantwortlich?
  2. Wird angestrebt, Unterricht und Unterstützung aus der Perspektive der Schüler*innen zu betrachten?
  3. Baut der Unterricht auf Unterschieden in Wissen und Erfahrungen der Schüler*innen auf?
  4. Wird emotionalen Aspekten des Lernens im Unterricht die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet wie kognitiven?
  5. Befördert der Unterricht die Lust am Lernen?
  6. Wird die gesprochene und geschriebene Sprache für alle zugänglich gemacht?
  7. Werden im Unterricht wesentliche Fachbegriffe erklärt und angewandt?
  8. Können Schüler*innen ihre Arbeitsergebnisse auf unterschiedliche Weise vorstellen, indem sie Zeichnungen, Fotografien und Kassetten ebenso wie geschriebene Texte anfertigen?
  9. Baut der Unterricht auf die Spracherfahrung der Schüler*innen außerhalb der Schule auf?
  10. Fördert der Unterricht den Dialog zwischen Mitarbeiter*innen und Schüler*innen ebenso wie unter den Schüler*innen?
  11. Fördert der Unterricht das Nachdenken über das eigene Lernen und den Austausch dazu?
  12. Erhalten Schüler*innen, die Deutsch als Zweitsprache lernen, Möglichkeiten, in ihrer Erstsprache zu sprechen und zu schreiben?
  13. Werden Schüler*innen mit Deutsch als Zweitsprache ermutigt, Übersetzerfertigkeiten von der Muttersprache ins Deutsche zu entwickeln?
  14. Wird die Anwesenheit zusätzlicher Erwachsener dazu genutzt, Inhalte und Unterrichtsformen so zu verändern, dass das Lernen und die Teilhabe für alle Schüler*innen verbessert werden?
  15. Berücksichtigen die Mitarbeiter*innen den körperlichen Mehraufwand bei einigen Schüler*innen mit Beeinträchtigung oder einer chronischen Krankheit für die Bewältigung von Aufgaben sowie ihre ggf. daraus resultierende Erschöpfung?
  16. Berücksichtigen die Mitarbeiter*innen den mentalen und physischen Aufwand für einige Schüler*innen, z.B. beim Gebärden, Ablesen von den Lippen oder bei der Benutzung optischer Hilfsmittel?
  17. Lassen sich die Mitarbeiter*innen auf spezifische Kommunikationserfordernisse von Schüler*innen ein wie die Kommunikation über Talker, Bliss-Symbole, Mikroportanlage oder Ähnliches?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.3 | Der Unterricht entwickelt ein positives Verständnis von Unterschieden.

  1. Werden die Schüler*innen ermuntert, Sichtweisen zu erkunden, die sich von ihren eigenen unterscheiden?
  2. Wird den Schüler*innen dabei geholfen, sich in Dialoge zu begeben mit anderen, die verschiedenste Hintergründe und Blickwinkel haben?
  3. Werden die Stärken jeder Person innerhalb der Lerngruppe bekannt gemacht und wirksam?
  4. Haben die Schüler*innen die Möglichkeit, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der sich von ihnen im Hinblick auf sozialen Hintergrund, ethnische Herkunft, Beeinträchtigung, Geschlecht oder im Alter unterscheidet?
  5. Machen die Mitarbeiter*innen in Klassengesprächen deutlich, dass sie andere Meinungen respektieren und schätzen?
  6. Werden alle Sprachen und Kommunikationssysteme als gleichwertig behandelt?
  7. Wird durch Lernaktivitäten ein positives Verständnis von Unterschieden in sozialem Hintergrund, Kultur, Ethnizität, Alter, Geschlechterrolle, Beeinträchtigung, sexueller Orientierung und Religion entwickelt?
  8. Wird die Vielfalt kultureller Einflüsse auf die Sprache und auf Unterrichtsinhalte den Schüler*innen aufgezeigt?
  9. Haben alle Schüler*innen die Möglichkeit, mit Kindern und Jugendlichen in reicheren und ärmeren Teilen der Welt zu kommunizieren?
  10. Erwerben die Schüler*innen ein geschichtliches Verständnis der Unterdrückung bestimmter Gruppen?
  11. Lernen die Schüler*innen, Stereotypen in Unterrichtsmaterialien und Klassengesprächen zu hinterfragen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.4 | Die Schüler*innen sind Subjekte ihres eigenen Lernens.

  1. Besteht Vertrauen in die Lernfähigkeit und den Lernwillen aller Schüler*innen?
  2. Werden die Schüler*innen ermutigt, die Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen?
  3. Erklären die Lehrkräfte den Zweck einer Stunde oder einer Unterrichtseinheit?
  4. Helfen die Einrichtung des Klassenraumes, Ausstellungen und andere Ressourcen beim eigenständigen Lernen?
  5. Hilft die Unterstützung für Schüler*innen dabei, auf bestehendes Wissen und vorhandene Fähigkeiten aufbauend in ihrem Lernen voranzukommen?
  6. Werden die anstehenden Themen und Inhalte so mit den Schüler*innen besprochen, dass sie schneller oder tiefergehend arbeiten können, wenn sie möchten?
  7. Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie forschen und ein Thema bearbeiten können?
  8. Können die Schüler*innen die Bibliothek und die Ressourcen der modernen Medien selbstständig benutzen?
  9. Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie Stichpunkte in Vorträgen und in der Arbeit mit Büchern machen un wie sie ihre Arbeit organisieren können?
  10. Wird rein mechanisches Abschreiben vermieden?
  11. Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie ihre Arbeit in gesprochener, geschriebener und anderer Weise präsentieren können – individuell und in einer Gruppe?
  12. Werden die Schüler*innen ermutigt, schriftlich und mündlich zusammenzufassen und damit zu reflektieren, was sie gelernt haben?
  13. Wird den Schüler*innen vermittelt, wie sie sich auf Arbeiten und Prüfungen vorbereiten können?
  14. Wird mit den Schüler*innen darüber beraten, welche Unterstützung sie brauchen?
  15. Werden die Schüler*innen hinsichtlich der Qualität des Unterrichts befragt?
  16. Werden die Schüler*innen darin einbezogen, Wege zur Überwindung eigener Lernschwierigkeiten oder der von anderen zu finden?
  17. Werden die Schüler*innen in die Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien füreinander einbezogen?
  18. Wird den Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, zwischen Aktivitäten auszuwählen?
  19. Werden die Kenntnisse und Fertigkeiten, die von den Schüler*innen selbstständig erarbeitet wurden, geschätzt und im Unterricht genutzt?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.5 | Die Schüler*innen lernen miteinander.

  1. Sehen die Schüler*innen das Anbieten und Erhalten von Hilfe als normalen Teil der Aktivitäten im Klassenraum?
  2. Gibt es feste Regeln für die Schüler*innen, nacheinander zu sprechen, einander zuzuhören und nach einer Erklärung zu fragen – untereinander und gegenüber den Lehrkräften?
  3. Tauschen sich die Schüler*innen gern über ihr Wissen und ihre Fertigkeiten aus?
  4. Lehnen die Schüler*innen Hilfe in angemessener Weise ab, wenn sie sie nicht brauchen?
  5. Ermöglichen Gruppenaufgaben den Schüler*innen, Aufgaben aufzuteilen und dann zusammenzutragen, was sie gelernt haben?
  6. Lernen die Schüler*innen, aus verschiedenen Beiträgen der Gruppe einen gemeinsamen Bericht zusammenzustellen?
  7. Helfen die Schüler*innen dabei, Streit in der Klasse zu schlichten statt ihn anzuheizen?
  8. Sehen die Schüler*innen, dass jede*r einen Anteil an positiven Rückmeldungen bekommen sollte?
  9. Fühlen sich die Schüler*innen verantwortlich dafür, anderen im Unterricht bei der Überwindung von Schwierigkeiten zu helfen?
  10. Sind alle Schüler*innen an der gegenseitigen Einschätzung und Bewertung ihrer Lernfortschritte beteiligt?
  11. Helfen die Schüler*innen einander, nächste Ziele in der Schule zu setzen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.6 | Bewertung erfolgt für alle Schüler*innen in leistungsförderlicher Form.

  1. Sind alle Mitarbeiter*innen an der Bewertung der Lernfortschritte beteiligt?
  2. Übernehmen die Lehrkräfte die Verantwortung für den Fortschritt aller Schüler*innen in ihrem Unterricht?
  3. Sind die Schüler*innen an der Bewertung und Beschreibung ihres Lernens beteiligt?
  4. Sind die Eltern in den Prozess der Bewertung einbezogen?
  5. Verdeutlichen die Zeugnisse alle Fertigkeiten und Kenntnisse der Schüler*innen, wie z.B. zusätzliche Sprachen, andere Kommunikationssysteme, Hobbys, Interessen und Arbeitserfahrungen?
  6. Zeugen die Bewertungen der Arbeitsleistungen von Respekt?
  7. Basieren die Bewertungen auf genauer Beobachtung?
  8. Zeigen die Bewertungen auf, was wichtig zu lernen ist?
  9. Werden die Bewertungen so genutzt, dass sie das Lernen der Schüler*innen anregen?
  10. Führen Bewertungen zur Modifikation von Planung und Durchführung des Unterrichts?
  11. Gibt es vielfältige Möglichkeiten Lernfortschritte zu zeigen und bewerten, die den unterschiedlichen Persönlichkeiten, Interessen und Fertigkeiten Rechnung tragen?
  12. Können kooperativ entstandene Gruppenarbeiten als Ganzes bewertet werden?
  13. Verstehen die Schüler*innen, warum sie wie bewertet werden?
  14. Wird den Schüler*innen ehrlich erklärt, welche Folgen die Beurteilung z.B. in Bezug auf ihre Abschlüsse haben kann?
  15. Zeigt die Rückmeldung den Schüler*innen auf, was sie gelernt haben und was sie als nächstes tun könnten?
  16. Wird auf eine mögliche Leistungsspezifik verschiedener Gruppen (Geschlecht, ethnische Minderheiten, Alter, Schüler*innen mit Beeinträchtigung) geachtet, so dass spezielle Schwierigkeiten entdeckt und aufgearbeitet werden können?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.7 | Die Disziplin in der Klasse basiert auf gegenseitigem Respekt.

  1. Bestärkt die Herangehensweise an Disziplin die Selbstdisziplin der Schüler*innen?
  2. Unterstützen sich die Mitarbeiter*innen gegenseitig darin, ohne Aggressivität selbstbewusst aufzutreten?
  3. Tauschen sich die Mitarbeiter*innen über ihre Sorgen, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten aus, um Krisen und Störungen zu überwinden?
  4. Sind die Abläufe und Regeln im Unterricht stimmig und eindeutig?
  5. Werden Schwierigkeiten im Unterricht gemeinsam mit den Schüler*innen gelöst?
  6. Werden Klassenregeln gemeinsam mit den Schüler*innen aufgestellt?
  7. Wird mit den Schüler*innen beraten, wie die Klassenatmosphäre verbessert werden kann?
  8. Wird mit den Schüler*innen beraten, wie die Arbeitsatmosphäre verbessert werden kann?
  9. Haben die Schüler*innen das Gefühl, dass unabhängig von Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit fair mit ihnen umgegangen wird?
  10. Wenn mehrere Erwachsene im Raum sind, tragen sie dann die Verantwortung für den Ablauf des Unterrichts gemeinsam?
  11. Gibt es klare Vorgehensweisen als Reaktion auf extrem störendes Verhalten, die von Schüler*innen und Lehrkräften akzeptiert und getragen werden?
  12. Wird es von Mitarbeiter*innen und Schüler*innen als Ungerechtigkeit erkannt, wenn manche Schüler*innen mehr Aufmerksamkeit erhalten als andere?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.8 | Die Lehrer*innen planen, unterrichten und reflektieren im Team.

  1. Beteiligen sich die Kolleg*innen gegenseitig an der Planung von Unterricht und Hausaufgaben?
  2. Gibt es im Stundenplan verankerte Planungs- und Koordinationszeiten für die Teams?
  3. Wird der Unterricht so geplant, dass die Anwesenheit aller Erwachsenen in der Klasse voll genutzt wird?
  4. Engagieren sich die Kolle*innen für partnerschaftliches Unterrichten?
  5. Wird Teamteaching immer auch als Möglichkeit genutzt, gemeinsam das Lernen der Schüler*innen zu reflektieren?
  6. Schätzen die Kolleg*innen gegenseitige Kritik, z.B. an der Verständlichkeit der Sprache bei Erklärungen und an Formen der Unterrichtsbeteiligung der Schüler*innen?
  7. Verändern Lehrkräfte ihren Unterricht aufgrund der Rückmeldungen von Kolleg*innen?
  8. Teilen sich Klassen- und Unterstützungslehrkräfte jeweils die Arbeit mit einzelnen Schüler*innen, Gruppen und der ganzen Klasse?
  9. Sind die Teamkolleg*innen Vorbilder für die Zusammenarbeit der Schüler*innen?
  10. Beteiligen sich die Kolleg*innen an einer gemeinsamen Problemlösung mit anderen, wenn der geringe Fortschritt einzelner Schüler*innen oder einer Gruppe Anlass zur Sorge gibt?
  11. Tragen die im Team unterrichtenden Kolleg*innen die Verantwortung gemeinsam, dafür zu sorgen, dass alle Schüler*innen am Unterricht teilhaben können?
  12. Werden gemeinsame Unterrichtsplanungen schriftlich fixiert und sind sie in der Klasse, auch für Vertretungen, greifbar?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.9 | Die Erzieher*innen unterstützen das Lernen und die Teilhabe aller Schüler*innen.

  1. Sind die Erzieher*innen an der Planung und Reflexion von Unterricht beteiligt?
  2. Sind die Erzieher*innen inhaltlichen Bereichen statt einzelnen Schüler*innen zugeordnet?
  3. Kümmern sich die Erzieher*innen um eine Verbesserung der Teilhabe aller Schüler*innen?
  4. Haben die Erzieher*innen das Ziel, dass die Schüler*innen von ihrer persönlichen Hilfe unabhängig werden?
  5. Tragen die Erzieher*innen dazu bei, dass die Schüler*innen sich gegenseitig bei Lernschwierigkeiten unterstützen?
  6. Vermeiden die Erzieher*innen, sich in die Beziehungen der Gleichaltrigen einzumischen?
  7. Erhalten Erzieher*innen eine Arbeitsplatzbeschreibung, in der ihre Arbeitsaufgaben beschrieben werden?
  8. Sind die Arbeitsaufgaben der Erzieher*innen laut Arbeitsplatzbeschreibung allen Lehrkräften vertraut?
  9. Ist der Klassenraum so gestaltet, dass die Erzieher*innen neben der Arbeit mit der Klasse auch mit Gruppen und Einzelnen darin arbeiten können?
  10. Werden den Erzieher*innen zusätzliche Aufgaben wie Teilnahme an Treffen, Vorbereitung von Unterrichtsmaterialien und Fortbildung auf ihre Arbeitszeit angerechnet?
  11. Werden die Sichtweisen der Erzieher*innen über ihre Arbeitsplatzbeschreibung eingeholt?
  12. Wird wahrgenommen, dass manche Schüler*innen mit Beeinträchtigung eine persönliche Assistenz statt einer Erzieher*in brauchen?
  13. Wird mit den Schüler*innen mit Beeinträchtigung über eine notwendige Unterstützung und über die Anforderungen an die entsprechende Person beraten?
  14. Ist es allen deutlich, dass persönliche Assistent*innen und Erzieher*innen manchmal als Anwälte für einige Schüler*innen agieren müssen?
  15. Werden Anstrengungen unternommen, auch Männer als Assistenten zu gewinnen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.10 | Die Hausaufgaben tragen zum Lernen aller Schüler*innen bei.

  1. Haben die Hausaufgaben immer ein deutliches Lernziel?
  2. Stehen die Hausaufgaben in Beziehung zu den Fertigkeiten und Kenntnissen aller Schüler*innen?
  3. Gibt es die Möglichkeit, die Hausaufgaben auf verschiedene Weise zu erfüllen?
  4. Erweitern die Hausaufgaben die Kenntnisse und Fertigkeiten aller Schüler*innen?
  5. Sprechen sich die Lehrer*innen miteinander ab, um sinnvolle Hausaufgaben zu stellen?
  6. Wird den Schüler*innen ausreichend Möglichkeit gegeben, um vor dem Ende der Unterrichtsstunde die Anforderungen der Hausaufgaben zu klären und ggf. zu notieren oder notieren zu lassen?
  7. Werden die Hausaufgaben verändert, wenn sich im Gespräch herausstellt, dass sie für einige Schüler*innen nicht sinnvoll, angemessen oder bewältigbar sind?
  8. Gibt es Möglichkeiten, Hausaufgaben in der Schule zu erledigen – während der Mittagspause oder nach dem Unterricht?
  9. Sind die Hausaufgaben in die Planung von Unterrichtseinheiten einbezogen?
  10. Bestärken Hausaufgaben die Schüler*innen darin, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen, indem sie z.B. über Inhalte und Menge selbst entscheiden?
  11. Wird sichergestellt, dass die Hausaufgaben ohne Hilfe der Eltern gemacht werden können?
  12. Gibt es Möglichkeiten für Schüler*innen, bei den Hausaufgaben zusammenzuarbeiten?
  13. Haben die Schüler*innen eine Auswahl bei den Hausaufgaben, so dass sie eine sinnvolle Verbindung zur Entwicklung ihrer Kenntnisse und ihren eigenen Interessen herstellen können?
  14. Können die Schüler*innen die Hausaufgaben nutzen, um ein spezielles Interessengebiet über eine längere Zeit zu bearbeiten?
  15. Werden die Erfahrungen mit den Hausaufgaben immer besprochen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 1.11 | Alle Schüler*innen beteiligen sich an Aktivitäten außerhalb der Klasse.

  1. Können alle Schüler*innen an Aktivitäten teilnehmen, die ihnen zusagen?
  2. Ist eine Transportmöglichkeit vorgesehen, um Schüler*innen, die von weit her kommen oder in der Mobilität eingeschränkt sind, die Teilnahme an Nachmittagsaktivitäten zu ermöglichen?
  3. Werden alle Schüler*innen angeregt, an Arbeitsgruppen mit Musik, Theater und Sport teilzunehmen?
  4. Können die Schüler*innen an Gruppen teilnehmen, wenn ein Geschlecht in einer Aktivität stark überwiegt, z.B. Computer, Schach oder Chor?
  5. Gibt es die Möglichkeit für Gruppenbildung, wenn gemischte Gruppen aus religiösen, kulturellen oder anderen Gründe nicht gewünscht werden?
  6. Werden Kinder und Jugendliche davon abgehalten, den ganzen Platz auf dem Schulhof für sich zu beanspruchen, z.B. für Fußball?
  7. Wird den Schüler*innen eine Auswahl von Spielen für den Schulhof vermittelt, die Kinder mit unterschiedlichen Möglichkeiten einbeziehen?
  8. Spiegeln die Klassensprecher*innen die Vielfalt der Schüler*innen der Schule wider?
  9. Spiegeln die Schulsprecher*innen die Vielfalt der Schüler*innen in der Schule wider?
  10. Werden Schulfahrten – auch ins Ausland – für alle Schüler*innen zugänglich gemacht, unabhängig von Begabung oder Beeinträchtigung?
  11. Wird allen Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, an Aktivitäten außerhalb der Schule teilzunehmen?
  12. Wird allen Schüler*innen die Möglichkeit gegeben, an Aktivitäten teilzunehmen, die den lokalen Gemeinschaften nützen und sie unterstützen?
  13. Regen Spiele und der Sportunterricht alle Schüler*innen zu Sport und Fitness an?
  14. Enthalten Sportfeste auch solche Aktivitäten, an denen jede*r teilnehmen kann, unabhängig von Leistung oder Beeinträchtigung?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

C. 2 | Ressourcen mobilisieren

Indikator C. 2.1 | Die Unterschiedlichkeit der Schüler*innen wird als Chance für das Lehren und das Lernen genutzt.

  1. Werden die Schüler*innen darin bestärkt, ihre Kenntnisse und Erfahrungen, z.B. bezogen auf verschiedene Länder, Regionen und Stadtbereiche oder über die Geschichte ihrer Familie, zusammenzutragen?
  2. Wird das Vermögen der Schüler*innen wahrgenommen und sensibel genutzt, emotionale Unterstützung zu geben?
  3. Helfen Schüler*innen mit mehr Kenntnissen oder Fertigkeiten in einem Gebiet manchmal denen, die weniger davon haben?
  4. Gibt es Gelegenheiten zu gegenseitiger Unterstützung von Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgänge, ggf. auch als Unterstützung älterer durch jüngere?
  5. Erhalten alle – also auch leistungsschwächere – Schüler*innen die Chance, anderen zu helfen?
  6. Wird allen Schüler*innen – unabhängig von Begabung, Beeinträchtigung oder Alter – zugetraut, wichtige Dinge zum Unterricht beizutragen?
  7. Wird die Vielfalt der Sprachen, die die Schüler*innen sprechen, als wesentlicher Teil des Unterrichtsinhalts und als eine reichhaltige Anregung für den Sprachunterricht genutzt?
  8. Geben Schüler*innen, die z. B. ein bestimmtes Problem überwunden haben, ihre Erfahrungen an andere weiter?
  9. Werden Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe einiger Schüler*innen, z.B. Zugang zu einem Teil des Gebäudes oder einem Unterrichtsinhalt zu erhalten, als Aufgabe zur Problemlösung oder als Projekt für viele Beteiligte gesehen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 2.2 | Die Fachkenntnis der Mitarbeiter*innen wird voll ausgeschöpft.

  1. Sind alle Fertigkeiten und Kenntnisse der Mitarbeiter*innen bekannt und nicht nur die aus der Stellenbeschreibung?
  2. Wird an die Mitarbeiter*innen appelliert, auf alle ihre Kenntnisse und Fertigkeiten zurückzugreifen und sie einzubringen, um Lernprozesse zu unterstützen?
  3. Sind die Mitarbeiter*innen zur Fortbildung aufgefordert?
  4. Werden die unterschiedlichen Sprachen, die von Mitarbeiter*innen gesprochen werden, als Ressource für die Schule genutzt?
  5. Bieten Mitarbeiter*innen mit spezifischen Fertigkeiten und Kenntnissen anderen Hilfe an?
  6. Werden Unterschiede der Kulturen und der sozialen Hintergründe der Mitarbeiter*innen für die Unterrichtsentwicklung herangezogen?
  7. Gibt es formelle und informelle Gelegenheiten für die Mitarbeiter*innen, Probleme mit Schüler*innen im Austausch mit Kolleg*innen zu lösen?
  8. Regen sich die Mitarbeiter*innen zu unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Problemlagen ihrer Schüler*innen an?
  9. Lernen die Mitarbeiter*innen der Schule von der Unterrichtsgestaltung und Erfahrung in anderen Schulen?
  10. Werden ggf. Mitarbeiter*innen örtlicher Förderschulen in den fachlichen Austausch mit den Kolleg*innen der allgemeinen Schulen einbezogen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 2.3 | Das Kollegium entwickelt Ressourcen, um das Lernen und die Teilhabe zu unterstützen.

  1. Entwickeln die Kolleg*innen langfristig und von vielen nutzbare Hilfsmittel für die Unterstützung des Lernens?
  2. Kennen alle Kolleg*innen die für ihren Unterricht zur Verfügung stehenden Hilfsmittel?
  3. Unterstützen Struktur und Ausstattung der Schulbibliothek selbstständiges Lernen?
  4. Ist die Schulbibliothek so organisiert, dass sie das Lernen aller unterstützt?
  5. Gibt es eine Auswahl qualitativ guter Prosa- und Sachliteratur für alle Leser*innen in den Erstsprachen der Schüler*innen?
  6. Gibt es angemessen angepasste Unterrichtsmaterialien, z.B. in Großdruck, Brailleschrift oder als Hörkassette, für Schüler*innen mit Beeinträchtigung?
  7. Gibt es eine gut organisierte Videothek?
  8. Werden digitale Medien im Unterricht aller Fächer eingesetzt?
  9. Gibt es systematische Möglichkeiten, Bildungsprogramme aus dem Fernsehen im Unterricht effektiv zu nutzen?
  10. Werden das Internet und E-Mails effizient von den Mitarbeiter*innen genutzt, so dass sie im Unterricht und beim Lernen helfen?
  11. Wird allen Schüler*innen die Gelegenheit geboten, mit anderen über größere Entfernungen zu kommunizieren, auf Papier, per Telefon oder per E-Mail?
  12. Wird das Internet effizient von den Schüler*innen genutzt, so dass es bei der Arbeit in der Schule und den Hausaufgaben hilft?
  13. Werden Aufnahmegeräte in allen Fächern genutzt, um die mündliche Arbeit zu unterstützen?
  14. Werden neue technische Möglichkeiten ausgenutzt, z.B. Spracherkennungsprogramme als Unterstützung für Schüler*innen, die sehr große Schwierigkeiten mit dem Schreiben haben?
  15. Werden Arbeitsblätter nur genutzt, wenn keine Originalmaterialien vorhanden sind und keine eigenen Texte, Berichte, Fotos, Bücher etc. hergestellt werden können?
  16. Werden Arbeitsblätter nur genutzt, wenn sie von den Schüler*innen vollständig verstanden wurden und ihr Lernen erweitern?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 2.4 | Die Ressourcen im Umfeld der Schule sind bekannt und werden genutzt.

  1. Gibt es eine regelmäßig aktualisierte Zusammenstellung der Ressourcen der Umgebung, die den Unterricht und das Lernen unterstützen können? Diese können einschließen:
    – Museen, Kunstgalerien
    – Theater, Kinos
    – Kulturhäuser, Stadtteilzentren
    – lokale religiöse Zentren
    – Vertreter*innen von Gemeindegruppen und -vereinen
    – Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte
    – lokales Gewerbe
    – Krankenhäuser
    – Seniorenheime
    – Polizei
    – Feuerwehr
    – Freiwilligenagenturen
    – Sportzentren und -einrichtungen
    – Parkanlagen, Spielplätze
    – Wasser-, Fluss- und Kanalämter
    – Politiker*innen
    – Oberhäupter von ethnischen Minderheiten
    – Gewerkschaften
    – Bürgerberatungsstellen
    – Bibliotheken
    – Bauernhöfe, zoologische und botanische Gärten
    – Landschaftsbehörden
    – Denkmalämter
    – Bahnhöfe, Flughäfen, Transportämter
    – Studienzentren
    – Schulen, Weiterbildungsinstitute, Hochschulen, Universitäten
  2. Tragen Mitglieder lokaler Gruppierungen etwas zu Unterrichtsinhalten der Schule bei?
  3. Werden Eltern und andere Menschen aus dem Umfeld in ihrer Vielfältigkeit als Unterstützung in den Unterricht eingeladen?
  4. Sind Erwachsene mit Behinderungen in die Unterstützung von Schüler*innen eingebunden?
  5. Agieren Menschen aus dem Umfeld als Pat*innen oder Mentor*innen, um Schüler*innen mit Schwierigkeiten zu unterstützen?
  6. Werden spezielle Kompetenzen von Eltern wie z. B. ihre Berufe, Ämter oder Hobbys als Ressourcen in den Unterricht einbezogen, um allen Schüler*innen Lernanreize zu bieten?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator C. 2.5 | Die Schulressourcen werden gerecht verteilt, um Inklusion zu verwirklichen.

  1. Gibt es eine offene und gerechte, im Konsens entwickelte Verteilung der Mittel in der Schule?
  2. Ist deutlich, wie die Ressourcen zur Unterstützung von Schüler*innen verschiedener Altersgruppen und Leistungen verteilt werden?
  3. Werden die Ressourcen so eingesetzt, dass sie selbstständiges Lernen verstärken?
  4. Kennen die Mitarbeiter*innen die Ressourcen der Schule für die Unterstützung von Schüler*innen mit ’sonderpädagogischem Förderbedarf‘?
  5. Werden die Ressourcen für Schüler*innen mit ‚sonderpädagogischem Förderbedarf’ genutzt, um die Kompetenzen der Schule zu steigern, auf Vielfalt einzugehen?
  6. Werden durch die Unterstützungsressourcen Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe sowie Etikettierung von Schüler*innen vermieden?
  7. Reflektieren die Mitarbeiter*innen die Nutzung der zugewiesenen Ressourcen regelmäßig, so dass sie flexibel eingesetzt werden können, um auf veränderte Bedürfnisse der Schüler*innen zu reagieren?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Quelle: Index für Inklusion: Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln entwickelt von Tony Booth & Mel Ainscow übersetzt, für deutschsprachige Verhältnisse bearbeitet und herausgegeben von Ines Boban & Andreas Hinz. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2003, S. 81-91.