A | Inklusive KULTUREN schaffen

Die folgenden Indikatoren und Fragen ermöglichen eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Aspekte Ihrer Schule und helfen bei der Planung und Umsetzung von Veränderungsprozessen im Bereich A „Inklusive Kulturen schaffen“.

👉 Hier geht es zu den Fragen in den Bereichen Strukturen und Praktiken.


A. 1 | Gemeinschaft bilden

Indikator A. 1.1 | Jede*r fühlt sich willkommen.

  1. Werden Menschen bei dem ersten Kontakt mit der Schule freundlich empfangen?
  2. Heißt die Schule alle Schüler*innen willkommen, z.B. Kinder von Migrant*innen, Fahrenden oder Asylbewerber*innen, Kinder mit Beeinträchtigungen und aus verschiedenen sozialen Milieus?
  3. Heißt die Schule alle Eltern / Erziehungsberechtigten und andere Mitglieder der örtlichen Gemeinde willkommen?
  4. Sind Informationen über die Schule für alle zugänglich und verständlich, z. B. in verschiedenen Sprachen bzw. in einfacher Sprache, in Braille, auf Kassette, in Großdruck?
  5. Sind Übersetzer*innen für Gehörlose oder Menschen anderer Muttersprachen verfügbar?
  6. Wird in der Öffentlichkeitsarbeit der Schule unmissverständlich deutlich, dass es ihr Grundprinzip ist, auf die Vielfalt der Schüler*innen und ihre Hintergründe einzugehen?
  7. Spiegelt sich das Prinzip der Vielfalt der Schulgemeinschaft im Eingangsbereich der Schule wider?
  8. Würdigt die Schule lokale Kulturen und Gemeinschaften, etwa durch Ausstellungen?
  9. Werden neue Schüler*innen und Mitarbeiter*innen durch Rituale willkommengeheißen und verabschiedet?
  10. Fühlen sich die Schüler*innen als Eigentümer*innen ihrer Klassenräume?
  11. Fühlen sich Schüler*innen, Eltern / Erziehungsberechtigte, Mitarbeiter*innen, Mitglieder der schulischen Gremien und die der örtlichen Gemeinde als gemeinsame Besitzer*innen der Schule?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 1.2 | Die Schüler*innen helfen einander.

  1. Bitten sich die Schüler*innen gegenseitig um Hilfe und bieten sie Hilfe an, wenn sie gebraucht wird?
  2. Präsentiert die Schule die Ergebnisse aus Gruppenarbeiten sowie individuelle Leistungen von Schüler*innen?
  3. Sagen die Schüler*innen den Mitarbeiter*innen Bescheid, wenn sie oder andere Hilfe brauchen?
  4. Wird die Entwicklung von Freundschaften aktiv angeregt, z.B. durch die Initiierung von Freundes- und Unterstützerkreisen?
  5. Haben die Schüler*innen eher gemeinsame Freund*innen eher als dass sie um sie konkurrieren?
  6. Meiden die Schüler*innen rassistische, sexistische, homophobe, behinderungsspezifische und andere Formen diskriminierenden Hänselns?
  7. Verstehen die Schüler*innen, dass unterschiedliche Grade der Erfüllung schulischer Regeln von verschiedenen Schüler*innen erwartet werden können?
  8. Erkennen die Schüler*innen Leistungen derer an, die von einem anderen Punkt aus starten?
  9. Haben die Schüler*innen das Gefühl, dass Streitigkeiten zwischen ihnen fair und effektiv gelöst werden?
  10. Verteidigen Schüler*innen andere, die ihrer Meinung nach ungerecht behandelt werden?
  11. Besprechen die Schüler*innen regelmäßig Fragen ihres Zusammenlebens, z.B. im Klassenrat?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 1.3 | Die Mitarbeiter*innen arbeiten zusammen.

  1. Gehen die Mitarbeiter*innen unabhängig von ihrer Berufsrolle in der Schule respektvoll miteinander um?
  2. Gehen die Mitarbeiter*innen unabhängig von ihrer Geschlechterrolle respektvoll miteinander um?
  3. Gehen die Mitarbeiter*innen unabhängig von ihrem sozialen Milieu und ihrer ethnischen Zugehörigkeit respektvoll miteinander um?
  4. Werden alle Mitarbeiter*innen zu Dienstversammlungen eingeladen?
  5. Nehmen alle Mitarbeiter*innen an den Versammlungen teil?
  6. Gibt es eine breite Beteiligung während der Versammlungen?
  7. Sind alle Lehrkräfte und Erzieher*innen in die Unterrichtsplanung und -reflexion eingebunden?
  8. Ist die Teamarbeit der Mitarbeiter*innen ein Modell für die Kooperation der Schüler*innen?
  9. Wissen die Mitarbeiter*innen, an wen sie sich mit einem Problem wenden können?
  10. Mögen die Mitarbeiter*innen über Schwierigkeiten in ihrer Arbeit sprechen?
  11. Werden Mitarbeiter*innen, die als Vertretungskräfte an die Schule kommen, darin bestärkt, sich aktiv in das Schulleben einzubringen?
  12. Werden alle Mitarbeiter*innen darin einbezogen, Prioritäten für die Schulentwicklung zu setzen?
  13. Fühlen sich alle Mitarbeiter*innen für die Umsetzung des Schulprogramms verantwortlich?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 1.4 | Mitarbeiter*innen und Schüler*innen gehen respektvoll miteinander um.

  1. Sprechen die Mitarbeiter*innen alle Schüler*innen respektvoll an, nennen sie sie bei dem Namen, mit dem sie gerufen werden wollen, mit der richtigen Aussprache?
  2. Gehen die Schüler*innen mit allen Mitarbeiter*innen respektvoll um, unabhängig von deren Rolle innerhalb der Schule?
  3. Werden Meinungen von Schüler*innen zur Weiterentwicklung der Schule eingeholt?
  4. Wirken sich die Ansichten der Schüler*innen darauf aus, was in der Schule passiert?
  5. Haben die Schüler*innen eigene Foren, um Schulangelegenheiten zu diskutieren?
  6. Helfen Schüler*innen den Mitarbeiter*innen, wenn sie darum gebeten werden?
  7. Bieten die Schüler*innen Hilfe an, wenn sie sehen, dass sie benötigt wird?
  8. Kümmern sich Mitarbeiter*innen und Schüler*innen um den Zustand des Schulgeländes?
  9. Wissen die Schüler*innen, zu wem sie gehen können, wenn sie ein Problem haben?
  10. Können Schüler*innen darauf vertrauen, dass mit ihren Schwierigkeiten in konstruktiver Weise umgegangen wird?

Weitere Fragen: ……………………………………………………

Indikator A. 1.5 | Mitarbeiter*innen und Eltern / Erziehungsberechtigte gehen partnerschaftlich miteinander um.

  1. Respektieren sich Eltern / Erziehungsberechtigte und Mitarbeiter*innen gegenseitig?
  2. Haben die Eltern / Erziehungsberechtigte den Eindruck, dass eine gute Kommunikation mit den Mitarbeiter*innen besteht?
  3. Sind alle Eltern / Erziehungsberechtigte über Strukturen und Praktiken der Schule gut informiert?
  4. Sind den Eltern / Erziehungsberechtigte die Prioritäten im Schulprogramm bekannt?
  5. Haben die Eltern / Erziehungsberechtigte die Möglichkeit, auf Entscheidungen in der Schule Einfluss zu nehmen?
  6. Werden mögliche Ängste bei Eltern / Erziehungsberechtigte vor Besuchen in der Schule und Gesprächen mit Lehrkräften wahrgenommen und werden Schritte zu ihrer Überwindung unternommen?
  7. Gibt es verschiedene Möglichkeiten für Eltern / Erziehungsberechtigte, sich in der Schule einzubringen?
  8. Können Eltern / Erziehungsberechtigte bei verschiedenen Anlässen Sorgen in Bezug auf ihre Kinder und deren Fortschritte besprechen?
  9. Werden die unterschiedlichen Beiträge von Eltern / Erziehungsberechtigte in der Schule als gleichwertig anerkannt?
  10. Schätzen die Mitarbeiter*innen Eltern / Erziehungsberechtigte als Expert*innen für ihre Kinder?
  11. Fördern die Mitarbeiter*innen die Anteilnahme der Eltern / Erziehungsberechtigte am Lernen ihrer Kinder?
  12. Wird den Eltern / Erziehungsberechtigte aufgezeigt, wie sie das Lernen ihrer Kinder zu Hause unterstützen können?
  13. Haben alle Eltern / Erziehungsberechtigte das Gefühl, dass ihre Kinder in der Schule geschätzt und respektiert werden?
  14. Haben alle Eltern / Erziehungsberechtigte das Gefühl, dass ihre Sorgen in der Schule ernst genommen werden?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 1.6 | Mitarbeiter*innen und schulische Gremien arbeiten gut zusammen.

  1. Sind allen Mitgliedern schulischer Gremien die Organisationsstruktur der Schule und die Zuständigkeiten der verschiedenen Mitarbeiter*innen deutlich?
  2. Wird es immer gern gesehen, dass sich alle Mitglieder der schulischen Gremien in der Schule einbringen?
  3. Sind Fähigkeiten und Kenntnisse der Mitglieder schulischer Gremien bekannt und werden sie geschätzt?
  4. Spiegelt die Zusammensetzung der schulischen Gremien die Gemeinschaften im Umfeld der Schule wider?
  5. Sind alle Mitglieder schulischer Gremien vollständig über alle Teile des Schulprogramms informiert?
  6. Haben die Mitglieder der schulischen Gremien das Gefühl, dass ihr Beitrag unabhängig von ihrem Status geschätzt wird?
  7. Nehmen Mitglieder schulischer Gremien an innerschulischen Fortbildungsangeboten teil?
  8. Haben die Mitglieder der schulischen Gremien und die Kolleg*innen eine gemeinsame Haltung zu Schüler*innen, denen ’sonderpädagogischer Förderbedarf‘ zugeschrieben wird?
  9. Stimmen Kolleg*innen und schulische Gremien darin überein, woran Schwierigkeiten von Schüler*innen erkannt werden und wie sie unterstützt werden sollen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 1.7 | Alle lokalen Gruppierungen sind in die Arbeit der Schule einbezogen.

  1. Bezieht die Schule die lokalen Gruppierungen – wie ältere Menschen und verschiedene ethnische Gruppen – in die Aktivitäten der Schule ein?
  2. Ist die Schule an Aktivitäten der lokalen Gruppierungen beteiligt?
  3. Nutzen die Angehörigen der lokalen Gruppierungen ebenso wie Mitarbeiter*innen, Schüler*innen und Eltern / Erziehungsberechtigte Einrichtungen der Schule wie z. B. Bibliothek, Aula und Kantine?
  4. Sind alle Gruppierungen gleichberechtigt am Schulleben beteiligt, unabhängig von sozialem Milieu, Religion oder ethnischem Hintergrund?
  5. Werden alle lokalen Gruppierungen als Ressourcen für die Schule gesehen?
  6. Sind Mitarbeiter*innen und schulische Gremien an den Ansichten von Mitgliedern der lokalen Gruppierungen über die Schule interessiert?
  7. Beeinflussen die Ansichten von Mitgliedern der lokalen Gruppierungen die Schulprogramme?
  8. Hat die Schule bei den lokalen Gruppierungen einen guten Ruf?
  9. Bestärkt die Schule Bestrebungen von Mitgliedern lokaler Gruppierungen, in der Schule mitzuarbeiten?
  10. Ist die Schule an übergreifenden Gremien beteiligt, die regelmäßig tagen, z.B. als Stadtteilkonferenz?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

A. 2 | Inklusive Werte verankern

Indikator A. 2.1 | An alle Schüler*innen werden hohe Erwartungen gestellt.

  1. Haben alle Schüler*innen das Gefühl, dass sie eine Schule besuchen, in der es möglich ist, die je individuell besten Leistungen zu erreichen?
  2. Werden alle Schüler*innen darin bestärkt, sich hohe Ziele für das eigene Lernen zu setzen?
  3. Werden alle Schüler*innen so behandelt, als ob es keine obere Leistungsgrenze für sie gäbe?
  4. Vermeiden die Mitarbeiter*innen es, Schüler*innen aufgrund ihres gegenwärtigen Leistungsstandes festgelegte Fähigkeiten zuzuschreiben?
  5. Werden die Schüler*innen zu Prüfungen aufgefordert, wenn sie inhaltlich soweit sind und nicht zu einem festgesetzten Zeitpunkt?
  6. Werden alle Schüler*innen darin bestärkt, stolz auf ihre Leistungen zu sein?
  7. Werden alle Schüler*innen darin bestärkt, die Leistungen anderer anzuerkennen und zu würdigen?
  8. Versuchen die Mitarbeiter*innen, negativen Einstellungen gegenüber Schüler*innen entgegenzuwirken, die sich eifrig und begeistert am Unterricht beteiligen und gute Noten bekommen?
  9. Versuchen die Mitarbeiter*innen, negativen Einstellungen gegenüber Schüler*innen entgegenzuwirken, die Schwierigkeiten mit bestimmten Lerninhalten haben?
  10. Versuchen die Kolleg*innen, dem Gebrauch von abfälligen Bezeichnungen bei geringen Leistungen entgegenzuwirken?
  11. Geht man auf Versagensängste von Schüler*innen entlastend und unterstützend ein?
  12. Vermeiden es die Mitarbeiter*innen, potentielle Leistungen von Schüler*innen mit denen eines Geschwisterkindes oder anderer Schüler*innen aus dem selben Umfeld in Verbindung zu bringen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 2.2 | Mitarbeiter*innen, Schüler*innen, Eltern / Erziehungsberechtigte und schulische Gremien haben eine gemeinsame Philosophie der Inklusion.

  1. Wird der Aufbau einer unterstützenden Schulgemeinschaft als genauso wichtig angesehen wie die Steigerung der kognitiven Leistungen?
  2. Wird die Förderung von Zusammenarbeit als genauso wichtig angesehen wie die Bestärkung von Unabhängigkeit?
  3. Wird Unterschiedlichkeit als anregend wertgeschätzt – und nicht Anpassung an eine einzige ‚Normalität‘ angestrebt?
  4. Wird Vielfalt als reiche Ressource für die Unterstützung des Lernens angesehen – und nicht als Problem?
  5. Wird der Entschluss von allen getragen, ungleiche Möglichkeiten in der Schule auf ein Minimum zu verringern?
  6. Gibt es den gemeinsamen Wunsch, Schüler*innen aller lokalen Gruppierungen aufzunehmen, unabhängig von Herkunft, Leistungen und Beeinträchtigungen?
  7. Wird an die Einstellungen zu den Grenzen von Inklusion offensiv herangegangen, etwa in Bezug auf Schüler*innen mit schweren Beeinträchtigungen?
  8. Gibt es ein gemeinsames Verständnis, dass es bei Inklusion ebenso um volle Teilhabe in der Schule wie um unbeschränkten Zugang zur Schule geht?
  9. Wird Ausgrenzung als ein Prozess verstanden, der im Lehrerzimmer, im Klassenzimmer und auf dem Schulhof beginnt und der in der Aussonderung aus der Schule enden kann?
  10. Fühlt sich die gesamte Schulgemeinschaft dafür verantwortlich, die Schule inklusiv zu gestalten?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 2.3 | Alle Schüler*innen werden in gleicher Weise wertgeschätzt.

  1. Wird darauf geachtet, dass die Vielzahl von sozialen Verhältnissen und Erstsprachen einen positiven Beitrag zum Schulleben leistet?
  2. Werden regionale Akzente und Dialekte als Bereicherung der Schule und der Gesellschaft angesehen?
  3. Werden strukturell unterschiedliche Familiensituationen gleichwertig und positiv wahrgenommen?
  4. Werden alle Eltern / Erziehungsberechtigte unabhängig vom Status vorhandener oder nicht vorhandener Arbeit als wertvolle Kooperationspartner*innen für die Schule angesehen?
  5. Werden Schüler*innen, Eltern / Erziehungsberechtigte und Mitarbeiter*innen mit Beeinträchtigungen genauso wertgeschätzt wie die ohne Beeinträchtigungen?
  6. Werden leistungsstarke und leistungsschwache Schüler*innen gleich wertgeschätzt?
  7. Werden die Arbeiten aller Schüler*innen innerhalb der Schule und der Klassenräume ausgestellt?
  8. Beziehen Darstellungen – innerhalb und außerhalb der Schule – die Leistungen aller Schüler*innen ein?
  9. Verlassen alle Schüler*innen die Sekundarstufe mit entsprechenden Abschlusszeugnissen dieser Schule?
  10. Werden die Leistungen von Jungen und Mädchen in gleicher Weise gefördert und herausgestellt?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 2.4 | Mitarbeiter*innen und Schüler*innen beachten einander als Person und als Rollenträger*in.

  1. Ist jede(r) Schüler*in bei einigen Mitarbeiter*innen gut bekannt?
  2. Haben die Schüler*innen das Gefühl, dass die Lehrer*innen sie mögen?
  3. Werden alle Mitglieder der Schulgemeinschaft zugleich als Lernende und Lehrende angesehen?
  4. Haben die Mitarbeiter*innen das Gefühl, dass sie geschätzt und unterstützt werden?
  5. Wird auf besondere Anlässe wie z.B. Geburten, Todesfälle und Krankheiten angemessen reagiert?
  6. Wird anerkannt, dass jede(r) – nicht nur ethnische Minderheiten – eine eigene Kultur hat?
  7. Werden Schüler*innen (wie Mitarbeiter*innen) darin unterstützt zu äußern, wenn sie im Moment verletzt, deprimiert oder ärgerlich sind?
  8. Wird akzeptiert, dass Mitarbeiter*innen ihre persönlichen negativen Gefühle gegenüber Schüler*innen hinter verschlossenen Türen aussprechen, um sie zu überwinden?
  9. Vermeiden es die Mitarbeiter*innen, bestimmte Schüler*innen zu stigmatisieren?
  10. Werden Einrichtungen wie Toiletten, Duschen und Schließfächer in Ordnung gehalten?
  11. Werden die Wünsche von Schüler*innen nach Wahrung der Intimsphäre bei Regelungen für das Duschen und Schwimmen respektiert?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A. 2.5 | Die Mitarbeiter*innen versuchen, Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe in allen Bereichen der Schule zu beseitigen.

  1. Ist den Mitarbeiter*innen bewusst, dass sie selbst Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe der Schüler*innen verändern können?
  2. Werden Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe vor allem in der Interaktion zwischen Schüler*innen und der Lehr- und Lernumwelt lokalisiert?
  3. Gehören zur Lehr- und Lernumwelt im Verständnis der Mitarbeiter*innen auch die Schüler-Lehrer-Beziehung, Gebäude mit ihrer Ausstattung, Schulkulturen, Strukturen, Unterrichtsinhalte und Unterrichtsstile?
  4. Vermeiden die Mitarbeiter*innen, Hindernisse für das Lernen und die Partizipation vor allem durch ‚Defizite‘ oder ‚Schädigungen‘ der Schüler*innen bedingt zu sehen?
  5. Haben Mitarbeiter*innen und Schüler*innen das Verständnis, dass Strukturen und Praktiken einer Schule der Vielfalt ihrer Schüler*innen entsprechen müssen?
  6. Werden Hindernisse, die aufgrund von Unterschieden zwischen der Kultur in der Schule und Zuhause entstehen, erkannt und wird ihnen entgegengewirkt?
  7. Werden Hindernisse für das Lernen und die Teilhabe so verstanden, dass sie bei jedem (potenziell) auftreten können?
  8. Vermeiden die Mitarbeiter*innen, Schüler*innen entsprechend den erwarteten Fähigkeiten (z.B. als gute oder schlechte Schüler*innen) zu etikettieren?
  9. Gibt es ein Bewusstsein dafür, dass die Etikettierung von Schüler*innen als ‚Schüler*in mit sonderpädagogischem Förderbedarf‘ zu ihrer Abwertung und Aussonderung führen kann?
  10. Vermeiden es die Mitarbeiter*innen, Schüler*innen mit und ohne ’sonderpädagogischen Förderbedarf‘ einander gegenüberzustellen?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Indikator A.2.6 | Die Schule bemüht sich, alle Formen von Diskriminierung auf ein Minimum zu reduzieren.

  1. Wird das Faktum institutioneller Diskriminierung und der Bedarf anerkannt, alle ihre Formen abzubauen?
  2. Sehen Mitarbeiter*innen und Schüler*innen, dass die Wurzeln der Diskriminierung in der Intoleranz gegenüber Unterschieden liegen?
  3. Ist bewusst, dass ausgrenzender Druck auf Schüler*innen ethnischer Minderheiten und der intolerante Umgang mit Unterschieden als Rassismus interpretierbar ist?
  4. Wird berücksichtigt, dass alle Kulturen und Religionen handlungsleitende Ansichten und Regeln beinhalten und es unterschiedliche Verbindlichkeitsgrade für ihre Einhaltung gibt?
  5. Vermeiden die Mitarbeiter*innen stereotype Rollen für Schüler*innen in schulinternen Theaterproduktionen (z.B. aufgrund des Geschlechts, der Haar- oder Hautfarbe)?
  6. Besteht Respekt gegenüber Lehrkräften und Schüler*innen, unabhängig von ihrem Alter?
  7. Ist die Schulkultur für Jungen und Mädchen gleichermaßen unterstützend?
  8. Vermeiden Mitarbeiter*innen und Schüler*innen stereotype Geschlechterzuschreibungen bei Leistungserwartungen, Zukunftsperspektiven oder bei der Aufgabenverteilung, z. B. Getränke servieren oder technische Unterstützung?
  9. Vermeiden die Mitarbeiter*innen soziale Diskriminierung, indem sie verschiedene Milieus sowie die damit verbundenen Hintergründe und Interessen unterschiedlich wertschätzen?
  10. Werden schwule Männer und lesbische Frauen in der Schule als Teil der menschlichen Vielfalt wertgeschätzt?
  11. Gehen die Mitarbeiter*innen davon aus, dass Behinderungen da entstehen, wo Menschen mit Beeinträchtigungen auf negative Einstellungen und institutionelle Hindernisse stoßen?
  12. Werden stereotype Ansichten von körperlicher Perfektion kritisch hinterfragt?
  13. Gibt es ein Bewusstsein darüber, dass das Wissen über ihre Beeinträchtigungen nur einen begrenzten Beitrag für den weiteren Bildungsweg von Schüler*innen leistet?
  14. Wird stereotypen Einstellungen gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen, z.B ‚Mitleidsobjekte‘ oder ‚Helden im Kampf gegen ihr Schicksal‘ – etwas entgegengesetzt?
  15. Ist bewusst, dass Ausgrenzung von Schüler*innen mit schweren Beeinträchtigungen mehr durch Einstellungen und Strukturen begründet ist als durch praktische Schwierigkeiten?

Weitere Fragen: …………………………………………………..

Angepasst aus:
Index für Inklusion: Lernen und Teilhabe in der Schule der Vielfalt entwickeln entwickelt von Tony Booth & Mel Ainscow übersetzt, für deutschsprachige Verhältnisse bearbeitet und herausgegeben von Ines Boban & Andreas Hinz. Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2003, S. 53-59.